CHRISTOPH HELLBRÜGGE |
Steinkonservierung |
Stadt Gelsenkirchen Hochbauamt z.H. Herrn Kendzia Postfach 45 875 Gelsenkirchen |
17.04.95
|
Betr.: Gelsenkirchen, Befunduntersuchungen im Hans Sachs Haus | |
|
|
Untersuchungsobjekt: Das Hans Sachs Haus in Gelsenkirchen
Zentrum wurde Mitte der 20er Jahre durch den Architekten Alfred
Fischer errichtet. Untersuchungsziel: Ziel der Untersuchung war es, das Farbleitsystem so weit wie möglich zu klären und die originalen Farbtöne nach dem NCS-System ( Natural Colour System ) zu bestimmen. Untersucht werden sollten die Treppenhäuser der Munckelstraße, der Vattmannstraße und das Haupttreppenhaus an der Ebertstraße. Auf der Basis der bereits 1991 vorgelegten
Untersuchungsergebnisse des Treppenhauses Munckelstraße wurde die
Untersuchung ebd. fortgeführt. Als Grundlage für die Untersuchung dienten die Befunde der
Untersuchung von 1991 und die S/W-Fotos der Festschrift,
herausgegeben anläßlich der Eröffnung des Hans Sachs Hauses. Diese
Fotos geben die Flächenaufteilung in dem Treppenhaus annähernd
wieder. Zur Verdeutlichung der Befunde wurden Skizzen des Treppenhauses angefertigt und dem Anhang beigefügt.
Die Untersuchungsergebnisse zur Munckelstraße Bei dem Farbleitsystem des Hans Sachs Hauses handelt es sich um eine systematische und immer wiederkehrende Zuordnung von Farbtönen, gestaffelt nach den jeweiligen Stockwerken: I. Etage <-> rot Diese zugeordneten Farben dominieren in der Gestaltung der einzelnen Etagen und ermöglichen so dem Besucher des Hauses eine Orientierung anhand der einzelnen Stockwerksfarben. Die Etagen unterscheiden sich von den dazugehörigen
Zwischenpodesten durch die Gestaltung der einzelnen Farbflächen. Die Wandflächen in den einzelnen Etagen sind durchgehend weiß
gewesen, ebenso die Decken der Etagen. Die Fenster scheinen nicht
aus der Erbauungszeit zu stammen, im Gegensatz zu dem Rest des
Treppenhauses. Die Geländer waren graufarbig, während der Handlauf
schwarz gestrichen war. Die Treppenunterläufe und die Geländermauer
der Treppenpodeste wurden in der jeweiligen Stockwerkfarbe gehalten.
Das farbige Feld auf der Geländermauer ist graufarbig umrandet. Die V. Etage unterscheidet sich etwas von den anderen Etagen. In
dieser sozusagen
abschließenden Etage wird wieder die Stockwerkfarbe der I. Etage
aufgegriffen.
Beschreibung der Zwischenpodeste: Die Wände der Treppenaufgänge sind graufarbig gewesen, während die dem Fensterschlitz anschließende Wandfläche weiß gehalten wurden. Die Sichtkanten sind schwarz abgesetzt worden. Auf die dazwischenliegenden Wandfelder ist eine Silberfolie aufgelegt worden. Decken und Fenster waren graufarbig, die Fenstergitter silberfarbig. An den Wänden der Treppenaufgänge zu den Zwischenpodesten waren ehemals Abtreppungen aus Marmor. Vergleich hierzu die Skizzen im Anhang. Die Treppenhäuser an der Ebertstraße und Vattmannstraße Im Haupttreppenhaus an der Ebertstraße hingegen konnten nur noch
wenige
Gestaltungselemente gefunden werden. Für das Treppenhaus an der Vattmannstraße fanden sich noch nicht einmal Fotos.
Fazit: Abschließend läßt sich sagen, daß das Farbleitsystem nur noch im
Treppenhaus an der
Munckelstraße nachzuweisen ist. Mit freundlichem Gruß Dr. Ch. Hellbrügge |
|
Farbsystem der Originalfassung | |
I. OG |
|
III. OG
|
|
II. OG |
|
IV. OG |
|
I. OG |
|
III. OG
|
|
II. OG |
|
IV. OG
|
|